So ziemlich jeder hat schon einmal die Klänge eines afrikanischen Musikinstruments im Ohr gehabt. Doch nur die wenigstens kennen die traditionellen Instrumente aus Afrika genauer. Das will dieser Ratgeber ändern, indem er einige der Musikinstrumente vorstellt, unter anderem auch die Kalimba.
Die Djembé ist das Herz und die Seele von Afrika
Die Djembé bezeichnet eine Blechtrommel und gehört somit zu der Kategorie der Schlaginstrumente. Ursprünglich stammt sie aus Westafrika und zählt wegen ihres Trommelfelles zu den Fellklingern. Der Körper des Instrumentes besteht aus einem Baumstamm, welcher ausgehöhlt ist und auf der oberen Seite ist sie in den meisten Fällen mit Ziegenleder bespannt.
Schon sehr lange Zeit gibt es diese Trommel unter der Volksgruppe der Malinke. Sie wurde von den Schmieden erfunden. Diese haben Baumstämme mithilfe von Metallwerkzeugen ausgehöhlt und daraus die Körper der Trommel geschnitzt. Die Djembé wurde hauptsächlich über Tanzgruppe und Filme in Paris zwischen 1940 und 1960 bekannt und danach in der ganzen westlichen Welt.
Auch heute noch besteht eine Djembé aus einem Baumstamm, der ausgehöhlt wurde. Im Regelfall ist sie ca. 60 cm hoch, der untere Rand ist etwa 2,5 cm dick und der obere noch dünner. Dort ist ein etwa 30 cm im Durchmesser großes Fell gespannt. In früheren Zeiten war diese Bespannung aus Antilopenfell, doch heutzutage ist sie im Normalfall aus geschorenem Ziegenfell.
Grundsätzlich ist das Holz, die Körperform und das Trommelfell verantwortlich für den Klang.
Sie wird mit den Händen angeschlagen, ihre Töne reichen von tiefen Bässen bis hin zu ganz hohen Tönen. Die Djembé verdankt dieses Spektrum an Klang, der kelchförmigen Gestalt ihres Korpus, denn dieser wirkt als Resonanzkörper.
Das Musikinstrument kann ihren Einsatz sowohl als Soloinstrument als auch als Ensembleinstrument haben.
Sie hat eine sehr traditionelle Verbindung zum Leben im Dorf, aber auch einen festen Platz bei Ritualen und Festen und wird inzwischen in verschiedenen Musikrichtungen weltweit eingesetzt.
Die Kora – ein Instrument mit tausend Stimmen!
Die professionelle Kora wird auch Stegharfe oder Zauberharfe genannt und ist das traditionelle und typische Lieblingsmusikinstrument der Griots in Westafrika. Das Instrument Kora wird mit beiden Händen gezupft und ihr Klang erinnert an eine Mischung aus Gitarre und Harfe. Ihre Saiten sind in zwei Reihen angeordnet und auf der Membran steht der Steg senkrecht.
Zunächst wurde sie nur an Königshöfen gespielt, doch von dort aus verbreitete sie sich weiträumig.
Die Kora kann in zwei Stilen gespielt werden, der östliche Stil, der langsam, getragen ist und dadurch sehr klassisch wirkt, aber auch im westlichen Stil, der perkussiver und rhythmischer ist. In den meisten Fällen sind es, die Männer, die den Ton angeben und die Frauen, die den Chorus singen.
Sie wird mit zwei Daumen und Zeigefingern gespielt. Die Daumen spielen hierbei oft die Basslinie, die Zeigefinger spielen die Melodielinien. Entweder singt der Spieler einer Kora selbst oder er wird von einer Sängerin oder Sänger begleitet.
Das Balafon – das musikalische Gedächtnis Afrikas
Das Balafon stammt aus Afrika und kann zu der Instrumentenfamilie der Stabspiele gezählt werden, ebenso kann es auch mit dem Xylofon gut und gerne verglichen werden. Schon im frühen 16. Jahrhundert wurde das Instrument gespielt und bis heute ist das Balafon mit seinen unterschiedlichen Musikrichtungen und großzügigen Tönen ein sehr begehrtes und interessantes Musikinstrument. Die Tradition hält bis heute an, denn das Balafon wird in vielen Dörfern gespielt.
Besonders häufig wird das Balafon in südlichen Ländern verwendet.
Es besteht aus einzelnen Klangstäben aus Holz und Kalebassen. Der Ton wird hierbei von dem Resonanzkörper erzeugt. In den meisten Fällen haben die Kalebassen fingerdicke Löchre, diese helfen die Tonlage und die richtigen Töne treffen zu können. Der gespaltene Bambus und die verwendete Ziegenhaut halten das Balafon zusammen.
Die Musik, die mit dem Instrument gespielt wird, klingt in der Regel für westliche Ohren erfrischend neu. Dafür sind die Gründe sehr vielfältig. Einer davon ist, dass die Musiker in Westafrika tatsächlich alle aufeinander hören, wodurch eine sehr direkte Gemeinsamkeit entsteht und das spiegelt sich auch in der Musik wider.
Die Stücke auf einem Balafon können stundenlang sein oder auch nur ein paar Minuten betragen. Die Musiker beginnen einfach zu spielen, ein Ende haben sie dabei nur selten festgelegt.
Das Shekere – der Klang der Frauen Afrikas
Das Shékere, ein Schlaginstrument, gehört zu der Kategorie der Selbstklingern. Unter verschiedenen Namen wird es auch in Mittel- und Südamerika gespielt. Das Instrument wird vorwiegend von afrikanischen Frauen gespielt, darum spricht man auch von dem Klang der Frauen Afrikas. Dem Shékere dient als Klangkorpus eine getrocknete, ausgehöhlte Kalebasse, beispielsweise eine Kürbisfrucht. Darum ist ein lockeres Netz geschlungen, welches Samen, Schnecken und aufgefädelte Perlen in sich trägt. Beim Spielen kann die Rassel gegen die Hand geschlagen werden, daher Schlaginstrument, oder auch geschüttelt werden, weshalb es auch zu den Schüttelinstrumenten gezählt werden kann. Diese Art der Musikinstrumente ist sehr alt. Schon in der Altsteinzeit lassen, sich aufgrund von Rasseln mit Knochen und Muscheln, die man gefunden hat, nachweisen, dass mit diesen Instrumenten Musik gemacht wurde.
Die Kalimba-Afrikas Klänge aus der Tasche
Die Kalimba wird auch gerne als Daumenklavier bezeichnet und hat ihren Ursprung ebenfalls in Afrika.
Es wird aus Holz gefertigt und die Töne entstehen dadurch, wenn die schmalen Metallstäbchen, welche oberhalb des Holzbrettes liegen, angeschlagen werden. Dadurch werden diese in Schwingungen versetzt und es entsteht ein Klang. Legt man die Kalimba auf den Bauch oder auf den Rücken, kann man die angenehmen Schwingungen sogar im Körper spüren.
Die Kalimba kann hervorragend als Soloinstrument, aber auch als Instrument in einem Ensemble eingesetzt werden. Die Kalimba kann sehr beruhigende und entspannende Klänge von sich geben, daher wird sie oftmals auch als Hilfsmittel bei der Meditation oder bei einer therapeutischen Sitzung angewendet. Heutzutage wird die Kalimba auch gerne eingesetzt um bei Filmen für die entsprechende Hintergrundmusik oder auch zum akustische Akzente zu setzen in Einsatz gebracht.
Die sanften Klänge der Kalimba haben nachweislich sehr positive Auswirkungen auf den Körper und die Psyche. Bei Schlaflosigkeit hat die Kalimba die Eigenschaft, den Betroffenen sanfter und schneller in den Schlaf zu bringen. Auch bei Erkrankungen wie Autismus, Beschwerden nach Schlaganfällen oder auch für geistig Behinderte ist die Kalimba ein brillantes Instrument, um die Motorik wieder lernen zu können. Ebenso für Kinder ist die Kalimba wunderbar als Einstiegsinstrument in die Musikwelt geeignet, da man sie verständlich und schnell erlernen kann.